Guten Morgen Bern

2. September 2021 – Newsletter 03

Gestern Nachmittag hat ein Lastwagen am Loryplatz in Bern die Pop-up-Bar Malso wegtransportiert. Heute morgen ist es in Zollikofen kühle 9 Grad. Wir müssen leider feststellen: Der Sommer ist vorbei. (Oder war er gar nicht da?)

Das Gegenteil von sommerlicher Leichtigkeit ist heute auch im Berner Stadtrat zu erwarten. In der Mega-Debatte um das Budget 2022, die von 13.30 bis 22.30 Uhr angesetzt ist, geht es um gut 30 Millionen Franken, die der rot-grüne Gemeinderat streichen will. Will das auch das rot-grün dominierte Stadtparlament? Wohl nicht so sehr. Städtische Kultorte wie das Lorrainebad, der Friedhof Bümpliz oder die Stadtgalerie haben gute Chancen, das Streichkonzert zu überleben. Die Folge: Das trotz der Sparübung für 2022 budgetierte Defizit von 50 Millionen Franken dürfte noch grösser werden. Eigentlich kann die Politik heute beweisen, dass Bern fähig ist zu sparen. Doch….

Liebe Interessierte,

So könnte heute unser morgendlicher Newsletter beginnen, den Sie hoffentlich schon in wenigen Monaten abonnieren werden. 

Ein Kernelement der publizistischen Idee von «Neuer Berner Journalismus» ist ein Newsletter, der mehrmals wöchentlich am Morgen die wichtigsten Themen, Trends und Geschichten der Region Bern zusammenfasst und einordnet. Wir wollen Sie damit aufdatieren über die Geschichten, über welche man in Bern spricht. Sei es eine hitzige Spardebatte, ein neues Restaurant, eine kontroverse Ausstellung, ein schönes Quartierfest, ein wichtiger Gerichtsentscheid oder ein zukunftsweisendes Bauprojekt. 

Dieser morgendliche Newsletter wird umfassend sein, aber nicht zu lang. Er wird Themen weglassen müssen und trotzdem Raum für Neues geben. Unser Newsletter ist eine journalistische Dienstleistung: Wir wollen erreichen, dass sie weniger Zeit damit verlieren, sich durch Newsportale zu klicken und dennoch über die wichtigsten Themen der Region Bern Bescheid wissen. 

Und natürlich wollen wir Ihnen mit unserem Newsletter jene Artikel, Podcasts oder andere journalistischen Produkte zugänglich machen, die wir mit unserer kleinen und agilen Redaktion kreieren werden.

Und damit sind wir beim zweiten publizistischen Standbein: Unseren Reportagen, Recherchen und Kolumnen. Dieses Standbein nennen wir Lokaljournalismus-Labor. Wir werden Ihnen bewusst nicht eine fixe Anzahl Artikel pro Tag versprechen, sondern wollen im Dialog mit Leserinnen und Lesern verschiedene journalistische Formen, Ideen und Zugänge ausprobieren. Da wir auf Werbung verzichten, sind wir nicht auf einzelne Klicks angewiesen und wollen daher Artikel verfassen, die für unsere Leser*innen mehr als ein paar Stunden relevant und interessant sind. Wir wollen gründlich recherchieren, präzise formulieren und sorgfältig redigieren. Wir werden unabhängig sein, die Machthabenden kritisch hinterfragen und Menschen von allen Seiten zu Wort kommen lassen.

Publizistisch haben wir zwei Ziele: Ihnen einen persönlichen Service bieten, indem wir für Sie die öffentliche Debatte verfolgen und verdichten und gleichzeitig relevanten und überraschenden Journalismus publizieren, welcher auch der Gesellschaft dient. Wir werden Texte schreiben, die ans Herz gehen und uns nicht scheuen, Fragen aufzuwerfen, die Bern wehtun. Unsere Inhalte werden für alle Bernerinnen und Berner zugänglich sein. Das ist für uns als gemeinnütziges Unternehmen eine Selbstverständlichkeit.

Und wir wollen kooperieren – mit anderen neuen Medien. So könnte bei uns in Bern auch ein aufschlussreicher Text über ein viel diskutiertes Basler Gerichtsurteil erscheinen, das Kolleginnen bei Bajour umfassend aufgearbeitet haben. Oder wir recherchieren gemeinsam zu Pro und Contra von Tempo 30 in Städten.

Wir schaffen dadurch einen Mehrwert für einzelne Leserinnen und Leser und für die Region Bern als Ganzes. Und dieses Ziel zu verwirklichen, brauchen wir genügend zahlende Unterstützerinnen, die bereit sind, 120 Franken im Jahr für guten Lokaljournalismus auszugeben. 

Übrigens: «Neuer Berner Journalismus» ist ein Arbeitstitel. Bevor wir im Herbst im Crowdfunding Abonnent*innen suchen, werden wir den definitiven Namen unseres Online-Mediums enthüllen. Im nächsten Newsletter erklärt Ihnen Kollegin Jessica King unter anderem, wie wir es als 15-köpfige Gruppe schaffen, rasch und effizient Entscheide zu fällen.

Zum Schluss eine Zahl, die mich noch mehr motiviert hat, als ich sowieso schon bin: Bereits 600 Menschen haben sich für diesen Projekt-Newsletter angemeldet, der ja erst seit August besteht. 

Es wird ein schöner Herbst
Geniessen Sie ihn!

Herzlich,
Joël Widmer

PS: Ihre Meinung ist uns wichtig – und zwar schon jetzt. Schreiben Sie uns auf info@neuerjournalismus.be, ob Ihnen unser publizistisches Grundkonzept gefällt und was Sie inhaltlich von uns erwarten. Wir werden nicht jedes einzelne Bedürfnis bedienen können, aber ihre Rückmeldungen werden in unser journalistisches Labor einfliessen. 

Und wenn Sie uns schon jetzt unterstützen wollen, erzählen Sie Ihren Freund*innen doch von unserem Projekt, schicken Sie Ihren Bekannten einen Link zu unserer Website und empfehlen Sie unseren Newsletter weiter.